Analyse zeigt: 73 % aller Startup-Pressemitteilungen sind zu werblich 

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Pressemitteilungen sind ein beliebtes Mittel für Startups, um Aufmerksamkeit in den Medien zu erzeugen. Wir haben untersucht, ob junge Unternehmen die Möglichkeiten von Pressemitteilungen wirklich ausschöpfen. Unsere Analyse zeigt: 73 % aller Startup-Pressemitteilungen sind zu werblich, was ihre Wirksamkeit stark beeinträchtigt. Warum das problematisch ist und wie Startups ihre Pressearbeit verbessern können, zeigt dieser Artikel.

Zu viel Werbung, zu wenig Information

Journalist:innen suchen nach faktenbasierten, gut strukturierten Informationen – keine Werbetexte. Die Analyse von 100 Pressemitteilungen zeigt, dass 66 % werblich und 7 % sogar sehr werblich formuliert sind. Nur 1 % der Mitteilungen waren sprachlich neutral. Das Problem: Zu viel Werbung mindert die journalistische Verwertbarkeit, weil Redakteur:innen die Inhalte erst umformulieren müssen.

Besonders problematisch: Buzzwords ohne Mehrwert. In 89 % der Pressemitteilungen fanden sich Begriffe wie “innovativ”, “intelligent” oder “GenAI”. Ohne Kontext haben diese Wörter jedoch wenig Aussagekraft. Statt zu überzeugen, werden sie schlicht überlesen.

Wenn Innovationskraft wirklich gut beschrieben ist, muss sie nicht immer als solche bezeichnet werden. Hier sollten Startups nachbessern und die Chance nutzen, mit ihrem besonderen Ansatz zu überzeugen.

Ein weiteres Hindernis: Schwierige Lesbarkeit. Etwa ein Drittel der PMs war schlecht strukturiert, was die Verständlichkeit und damit die Chancen auf Veröffentlichung reduziert. Zwar mag ein Text soweit verständlich sein, aber wirklich strahlen kann eine PM, wenn sie mit Zwischenüberschriften, Stichworten und gefettetem Text strukturiert ist. 

Hier findest du übrigens einige gute Beispiele für gute PR. 

Was Startups richtig machen – und wo sie nachbessern sollten

Trotz der sprachlichen Schwächen gibt es auch positive Erkenntnisse:

  1. 90 % der Pressemitteilungen enthalten ein Zitat. Das zeigt, dass Startups verstanden haben, wie wichtig O-Töne für journalistische Artikel sind. Dennoch: Zitate sollten echten Mehrwert bieten, statt Selbstlob oder Marketing-Sprech zu beinhalten.
  2. 68 % der PMs sind mittel-lang (300–500 Wörter). Das entspricht einem sinnvollen Maß, wobei die Länge immer zum Informationsgehalt passen sollte.
  3. Finanzierungsrunden sind der häufigste Anlass für PMs. Besonders Startups, die selten Pressemitteilungen veröffentlichen, nutzen sie primär zur Bekanntgabe von Investments.
„Startups sind oft growth- und damit marketinggetrieben. PR kann der krasseste Growth-Hebel sein, aber nur dann, wenn man in der Sprache eben genau nicht werblich wird. Marketeers in Startups brauchen Aufklärung darüber, wie Medien funktionieren. Scheinbar ist das Verständnis von redaktionellen Prozessen nicht stark ausgebildet.“ – Julian Gottke, Gründer und Geschäftsführer von blinq.

Wie Startups ihre Pressearbeit verbessern können

Die Analyse zeigt deutlich, dass viele Pressemitteilungen ihr Ziel verfehlen. Dabei gibt es klare Handlungsempfehlungen für eine bessere PR-Arbeit:

  • Weniger Werbung, mehr Information: Pressemitteilungen sollten journalistisch nutzbar sein. Sie sollten Inhalte liefern, die direkt übernommen werden können. 
  • Bessere Strukturierung: Zwischenüberschriften und klare Absätze verbessern die Lesbarkeit. Ein Satz = ein Gedanke, ein Absatz = ein Gedankengang. 
  • Gezielte Zitate: Sie sollten authentisch klingen und Inhalte vermitteln – nicht bloß die Marke preisen. 
  • Buzzwords nur mit Kontext: Begriffe wie “smart” oder “innovativ” sollten immer erklärt und belegt werden.

Eigenwerbung: Wir haben unsere PR-Software genau für den Zweck vereinfachter Startup-PR entwickelt! Mit blinq findest du im Handumdrehen die richtigen Journalist:innen und unsere KI hilft dir, die perfekte Ansprache zu formulieren. 

Das treibt die Startup-Branche um

Startups fokussieren sich stark auf Finanzierung, da Kapitalbeschaffung essenziell bleibt. Dies sieht man deutlich in der Analyse der am häufigsten genutzten Wörter. Gleichzeitig gewinnen Nachhaltigkeit, Technologie und Digitalisierung an Bedeutung, oft in Verbindung mit Automatisierung, KI und Robotik. Wachstumsthemen wie Logistik, Expansion und Förderung unterstreichen den Skalierungsdruck. Zudem zeigen Begriffe wie Personalie, Frauen und Kreislaufwirtschaft, dass Diversität und nachhaltige Geschäftsmodelle zunehmend wichtig werden. Wegen der aktuellen Weltlage kommen aber auch Begriffe wie Verteidigung und Defense häufiger zum Einsatz.

 Hinweis: Auch wenn wir bei der Auswahl der Medien darauf geachtet haben, möglichst viele Bereiche in der Analyse abzudecken, ist das Ergebnis natürlich stark abhängig vom Datensatz. 

Methodik der Analyse

Die Untersuchung basiert auf einer Stichprobe von 100 Pressemitteilungen aus verschiedenen Branchen. Ein detailliertes Kategoriensystem half dabei, zentrale Aspekte wie Sprache, Struktur und Informationsgehalt zu bewerten. Der so entstandene Datensatz wurde mit deskriptiven, statistischen Mitteln ausgewertet. Die Analyse erfolgte KI-gestützt und wurde validiert.

Das blinq-Fazit

Startups setzen oft auf PR, um sich in den Medien zu positionieren – doch übertriebene Werbesprache mindern ihre Erfolgschancen. Wer Journalist:innen wirklich erreichen will, sollte sich auf klare, informative und gut strukturierte Inhalte konzentrieren – so wird Startup-PR erfolgreich. Denn eine gute Pressemitteilung kann tatsächlich ein mächtiger Hebel für Wachstum sein – aber nur, wenn sie nach journalistischen Maßstäben geschrieben ist. 

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Julian Gottke
Autor

Julian Gottke ist Gründer und Geschäftsführer von blinq. Die Idee dieser Software ist aus den letzten 10 Jahren Marketing und PR Arbeit für Kunden wie Klarna, Babbel oder die Berlin Brands Group entstanden.

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