Thought Leadership 2025: Vom Buzzword zur funktionierenden Strategie
In den letzten Jahren hat sich der Begriff Thought Leadership zu einem echten Buzzword in der Marketing- und PR-Branche entwickelt. Die sozialen Medien sind voll davon: CEOs, Unternehmer:innen, Berater:innen, sie alle wollen als Vordenker:innen in ihrem jeweiligen Bereich wahrgenommen werden. Und das ist kein Wunder, denn eine gute Strategie kann sich positiv auf die Karriere und den Umsatz eines Unternehmens auswirken. Wir zeigen wie!
Doch die Frage ist: Was versteht man unter Thought Leadership? Wie wird man zur Vordenker:in? In diesem Artikel erklären wir dir, welche Strategien im Bereich Public Relations besonders effektiv sind und wie du sie am besten umsetzt. Dabei beleuchten wir die Themen Gastbeiträge, Interviews, strategische Themenplatzierung, Newsjacking, Podcasts und LinkedIn.
Was versteht man unter Thought Leadership?
Bevor wir uns den unterschiedlichen PR-Strategien zuwenden, ist es wichtig, die Frage zu beantworten, was Thought Leadership eigentlich ist.
Thought Leader:innen sind Expert:innen auf ihrem Gebiet. Sie teilen ihr Fachwissen mit anderen und helfen ihnen, Probleme zu lösen und Chancen zu ergreifen. Sie inspirieren und motivieren ihr Publikum und gestalten aktiv die Zukunft ihrer Branche mit.
Kurz gesagt: Vordenker:innen sind Meinungsführer:innen, die einen echten Mehrwert für ihre Zielgruppe bieten. Sie zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Expertise: Vordenker:innen verfügen über fundiertes Fachwissen in ihrem Bereich.
- Innovation: Sie denken voraus und entwickeln neue Ideen und Lösungen.
- Kommunikation: Sie können ihr Wissen verständlich und ansprechend vermitteln.
- Engagement: Sie sind aktiv in ihrer Branche und teilen ihre Erkenntnisse mit anderen.
Thought Leadership kann seine eigene Strategie sein, aber auch auf die größere Kommunikationsstrategie deines Unternehmens einzahlen. Hier kannst du nachlesen, wie du deine Kommunikationsstrategie gestalten kannst.
Warum ist Thought Leadership wichtig?
Thought Leadership bietet sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen zahlreiche Vorteile:
- Erhöhte Sichtbarkeit: Vordenker:innen werden häufiger von Medien, potenziellen Kund:innen und anderen wichtigen Akteur:innen wahrgenommen.
- Stärkeres Vertrauen: Menschen vertrauen Expert:innen und sind eher bereit, ihnen zuzuhören und ihre Empfehlungen zu befolgen.
- Mehr Einfluss: Vordenker:innen können die öffentliche Meinung beeinflussen und die Entwicklung ihrer Branche aktiv mitgestalten.
- Mehr Leads und Umsatz: Eine starke Marke, die auf Thought Leadership basiert, kann dazu beitragen, mehr Leads zu generieren und den Umsatz zu steigern.
- Verbesserte Kundenbindung: Thought Leadership kann dazu beitragen, die Beziehung zu bestehenden Kund:innen zu stärken und sie langfristig an das Unternehmen zu binden.
Wie wird man zur Vordenker:in?
Es gibt nicht den einen richtigen Weg zur Thought Leader:in. Vielmehr ist es eine Kombination aus verschiedenen Strategien und Taktiken, die zum Erfolg führen. Jetzt stellen wir dir 6 Elemente einer Thought-Leader-Strategie vor.
Gastbeiträge
Eine gute Möglichkeit, deine Expertise einem breiten Publikum zu präsentieren, sind Gastbeiträge in Fachmedien oder Blogs. Recherchiere zunächst, welche Medien deine Zielgruppe konsumiert, und kontaktiere dann die Redakteur:innen mit einem Themenvorschlag, der zu deren Leserschaft passt.
Die richtigen Themen und Medien zu identifizieren, ist nicht leicht. Wer nicht lange mit Google recherchieren und verifizieren möchte, kann sich blinq zu Hilfe nehmen. blinq hilft dir dabei, die Medienagenda zu verstehen, die richtigen Medien für deine Themen zu finden und erleichtert es dir, die Kontaktdaten von Journalist:innen zu finden. blinq macht Newsjacking und strategische Themenplatzierung leicht!
Achte darauf, dass dein Gastbeitrag einen echten Mehrwert bietet und nicht nur Werbung für dein Unternehmen oder deine Dienstleistungen ist. Teile deine Erkenntnisse und Erfahrungen, gib praktische Tipps und beantworte Fragen, die deine Leser:innen sich stellen. Mehr dazu findest du in unserem Blogspost über moderne Pressearbeit.
Interviews
Interviews sind eine weitere effektive Möglichkeit, deine Botschaft zu verbreiten und dich als Expert:in zu positionieren. Biete dich als Interviewpartner:in für Fachmedien, Online-Magazine oder Podcasts an.
Bereite dich gut auf das Interview vor und überlege dir im Vorfeld, welche Botschaften du vermitteln möchtest. Achte darauf, dass du klar und verständlich sprichst und deine Expertise auf den Punkt bringst. Dazu kannst du dir vorher Talking Points vorbereiten.
Aus der Praxis: Wenn du nicht direkt mit einer PR-Agentur starten möchtest, aber fachkundigen Rat benötigst, lohnt sich die Zusammenarbeit mit einer PR-Expert:in. Janette Hoefer (selbst sehr aktiv auf LinkedIn) ist Expertin für Positionierung und gibt Workshops für Menschen, die ihre PR selbst in die Hand nehmen möchten.
Strategische Themenplatzierung
Bei der strategischen Themenplatzierung geht es darum, deine Expertise in relevanten Medien zu platzieren und dich mit diesen Themen in Verbindung zu bringen. Dies kann beispielsweise durch die Vermittlung von Expert:innen an Journalist:innen oder die Platzierung von Fachartikeln und Interviews in relevanten Medien geschehen.
Der Vorteil dieser Strategie ist, dass du von der Glaubwürdigkeit des jeweiligen Mediums profitierst und deine Expertise vermittelst.
Aus der Praxis: Ein Beispiel für gelungenes Thought Leadership ist Jasper Honig, Förderungsexperte bei Aira. Wir haben analysiert, dass Verbraucher:innen in Deutschland zu wenig über das Förderprogramm für Wärmepumpen wissen und haben Jasper zu diesem Thema platziert (Merkur).
Newsjacking
Newsjacking ist eine Technik, bei der du aktuelle Nachrichten oder Trends aufgreifst und mit deinem Fachgebiet verknüpfst. Dies kann beispielsweise durch die Kommentierung von aktuellen Ereignissen in den sozialen Medien oder die Veröffentlichung von Blogbeiträgen zu relevanten Themen geschehen.
Der Vorteil von Newsjacking ist, dass du von der Aufmerksamkeit profitierst, die ein bestimmtes Thema gerade genießt. Achte jedoch darauf, dass du einen echten Mehrwert bietest und nicht nur auf den Zug aufspringst, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Podcasts
Podcasts sind ein immer beliebter werdendes Medium, um ein breites Publikum zu erreichen. Wenn du über eine angenehme Stimme und eine gute Rhetorik verfügst, kannst du einen eigenen Podcast starten oder als Gast in anderen Podcasts auftreten. Achte darauf, dass deine Inhalte relevant und ansprechend sind und du deine Expertise verständlich vermittelst.
Aus der Praxis: Ein gutes Beispiel dafür kommt aus dem B2B-Marketing mit dem Marketing on fire Podcast von Robin Heintze, Geschäftsführer und Marketingexperte bei morefire. Robin lädt sich Marketer:innen aus den verschiedensten Bereichen ein und unterhält sich mit ihnen über ihre jeweilige Expertise. Dabei nimmt er immer eine strategische und generalistische Perspektive ein. Als Podcast-Gast schenken dir viele Tausend Leute Gehör. Von all jenen wirst du als Expert:in wahrgenommen. Robin, in diesem Fall als Host, natürlich noch viel mehr.
LinkedIn ist das wichtigste soziale Netzwerk für die Geschäftswelt und daher ein idealer Ort, um sich als Vordenker:in zu positionieren. Teile regelmäßig Fachartikel, schreibe eigene Beiträge und beteilige dich an Diskussionen in relevanten Gruppen.Tipp: Consistency is key! Sei außerdem transparent und habe keine Angst, Misserfolge zu teilen.
Achte darauf, dass dein Profil vollständig und professionell ist und du deine Expertise klar herausstellst. Vernetze dich mit anderen Expert:innen und baue dir ein starkes Netzwerk auf.
Aus der Praxis: Ein sehr gutes Beispiel für Linked Thought Leadership über LinkedIn Social Marketing ist Britta Behrens. Von ihr kann man sich Inspiration holen! Gefühlt gibt es kein LinkedIn-Event, auf dem sie nicht spricht, kein Webinar, wo man sie vermisst. Britta ist beim Thema LinkedIn wirklich omnipräsent. Well done, liebe Britta!
Events
Die Teilnahme als Speaker an Events und Konferenzen ist ein echter Katalysator für Thought Leadership! Nimmst du ein Mal an einem Event teil, steigert das die Chancen, dass du als Speaker auch zu anderen Events eingeladen wirst. Events verschaffen dir viel Aufmerksamkeit und Prestige, erfordern aber auch einiges an Willen und Ressourcen.
Aus der Praxis: Nicht nur liegt es an dir passende und interessante Themen auszuarbeiten, oft geht ein Speaking-Slot mit einem Sponsoring einher (pay to play), um dass du dich aktiv kümmern musst. Gleichzeitig können diese Sponsorings schnell sehr teuer werden. Deshalb ist Public Speaking nicht für alle Firmen und Thought Leader:innen gleichermaßen geeignet.
Thought Leadership ist keine Zauberei, sondern harte Arbeit
Die Frage, wie man Thought Leadership aufbaut, lässt sich nicht pauschal beantworten, es gibt keine einfache Antwort. Doch eines ist klar: Es ist ein langer und kontinuierlicher Prozess. Es reicht nicht aus, ab und zu einen Fachartikel zu veröffentlichen oder ein Interview zu geben. Vielmehr geht es darum, kontinuierlich wertvolle Inhalte zu erstellen, sich aktiv an der Diskussion in der eigenen Branche zu beteiligen und ein starkes Netzwerk aufzubauen.
Wenn du diese Tipps beherzigst und kontinuierlich an deiner Expertise und Sichtbarkeit arbeitest, kannst du dich als Vordenker:in in deiner Branche etablieren und sowohl deine Karriere als auch den Erfolg deines Unternehmens nachhaltig fördern. Mit der richtigen Strategie und einem langen Atem kannst auch du zum Thought Leader werden und die Zukunft deiner Branche aktiv mitgestalten.