Medienumfrage zeigt: Jede:r Vierte misstraut überregionalen Medien

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Medienvertrauen kann man nicht voraussetzen – jeder vierte Deutsche misstraut mittlerweile großen, überregionalen Medienhäusern. Doch zugleich zeichnet sich ein überraschendes Bild: Gerade die jüngere Generation setzt verstärkt auf klassische Angebote wie die Öffentlich-Rechtlichen und DIE ZEIT. In unserer aktuellen repräsentativen Medienumfrage beantworten wir: Welche Medien genießen heute noch Vertrauen, wie verändert Social Media unsere Informationsgewohnheiten und was denken Deutsche zu KI im Journalismus? 

Too long; didn’t read: 

  • 42  % der Deutschen vertrauen am meisten den Öffentlich-Rechtlichen –
    doch 25  % vertrauen keinem großen, überregionalen Medium.
  • TV bleibt wichtigster Informationskanal – Radio und Social Media folgen nahezu gleichauf.
  • 85 % fordern mehr Transparenz beim Einsatz von KI im Journalismus.

Vertrauen in Medienhäuser: Die Öffentlich-Rechtlichen führen an

Wir haben die Frage gestellt, welchen Medienhäusern die Deutschen am meisten vertrauen. Die größte Zustimmung erhielten die Öffentlich-Rechtlichen (ARD, ZDF, Deutschlandradio) mit 42 % der Nennungen. Auf Platz zwei folgt der SPIEGEL Verlag mit 24 %, dicht gefolgt von der RTL Group mit 17 %. Auffallend ist jedoch: Ein Viertel der Befragten (25 %) vertraut keinem der großen, überregionalen Medienhäuser.

Medienvertrauen Deutschland

Eine genauere Betrachtung nach Altersgruppen zeigt, dass insbesondere junge Erwachsene (16–24 Jahre) vergleichsweise hohes Vertrauen haben: 47 % dieser Altersgruppe nennen die Öffentlich-Rechtlichen als vertrauenswürdigste Quelle. DIE ZEIT erreicht in dieser Gruppe einen Spitzenwert von 22 %. Zugleich ist der Anteil derjenigen, die gar keinem Medium vertrauen, hier mit 13 % besonders niedrig – bei den älteren Befragten (45–65 Jahre) liegt dieser Wert bei nahezu 30 %.

"Mich stimmt hoffnungsvoll, dass junge Menschen den Medien Vertrauen schenken – das ist ein gutes Signal für die Zukunft des Journalismus. Vertrauen ist die härteste Währung in unserer Branche. Wir alle – Redaktionen, PR-Verantwortliche und Technologieanbieter – tragen Verantwortung. Saubere Recherchen sind essenziell, auch auf PR-Seite, denn nicht selten bilden unsere Inhalte die Grundlage von Artikeln. Wenn KI im Spiel ist, müssen doppelte Checks zur Pflicht werden. Und vor allem: Transparenz darf kein Nice-to-have mehr sein – sie ist Voraussetzung." Julian Gottke, Gründer von blinq

Vertrauensunterschiede zwischen den Geschlechtern

Auch zwischen den Geschlechtern zeigen sich Unterschiede im Medienvertrauen: Männer nennen häufiger Medien wie die FAZ, die Handelsblatt Media Group und Axel Springer. Die Wirtschaftspresse der Handelsblattgruppe (WiWo, Handelsblatt) werden häufiger von Männern als vertrauenswürdigstes Medium genannt (14 % Männer vs. 11 % Frauen).

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Frauen hingegen bevorzugen den Journalismus von Georg von Holtzbrinck (u. a. DIE ZEIT). Besonders auffällig ist ProSiebenSat.1: 17 % der Frauen, aber nur 13 % der Männer halten die Sendergruppe für besonders vertrauenswürdig.

TV bleibt King – aber Social Media holt kräftig auf

Trotz digitaler Alternativen bleibt das Fernsehen für die Mehrheit der Deutschen (55 %) der wichtigste Informationskanal. Dahinter folgen Radio (39 %) und Social Media (39 %). Insbesondere bei den unter 35-Jährigen zeigt sich ein starker Trend zur Nutzung sozialer Netzwerke zur Nachrichtenrezeption. In dieser Altersgruppe informieren sich mehr als die Hälfte über Social Media.

Medienkonsum Deutschland

Auch beim Medienkonsum zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede: Frauen nutzen klassische Kanäle wie Fernsehen (58 % vs. 53 % der Männer) und Radio (42 % vs. 37 %) häufiger. Männer hingegen greifen öfter zu digitalen Formaten: Sie nutzen News-Webseiten (30 % vs. 25 %), Podcasts (18 % vs. 13 %) und Mediatheken (25 % vs. 16 %) intensiver als Frauen.

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Die Mediennutzung ist natürlich auch eine Altersfrage. Die größten Fernsehzuschauer:innen (76 %), Radiohörer:innen (48 %) und größten Zeitungsleser:innen (32 %) sind die Altersgruppe 55 bis 65. Die jüngste Altersgruppe (16 bis 24) holt sich Informationen über das Zeitgeschehen besonders häufig über Social Media. Ganze 55 % der Befragten in der Gruppe nennen Social Media als einen ihrer Hauptinformationskanäle. Podcasts und News-Apps und Webseiten scheinen in den mittleren Altersgruppen häufiger genutzt zu werden, aber die Tendenz ist nicht eindeutig.

KI, warum nicht? Aber die Deutschen wünschen sich mehr Transparenz

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Journalismus ist inzwischen Realität. Tools wie ChatGPT oder Perplexity unterstützen Redaktionen bei der Recherche und Text- und Informationsarbeit. Wir haben gefragt, welchen Umgang sich die Deutschen mit KI im Journalismus wünschen. Das Ergebnis ist eindeutig: 85 % wünschen sich mehr Transparenz beim Einsatz von generativer KI.

Fazit – blinq Medienumfrage 2025

Besonders erfreulich ist, dass junge Menschen Medienhäusern weiterhin ein hohes Vertrauen entgegenbringen. Zugleich verdeutlicht der Ruf nach mehr Transparenz beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz, dass Medienhäuser hier noch erheblichen Handlungsbedarf haben.

Jetzt sind Medienschaffende und Entscheider:innen gefragt, proaktiv zu handeln. Offenere Kommunikation, klare Kennzeichnung KI-gestützter Inhalte und die konsequente Sicherstellung redaktioneller Qualität sind unerlässlich, um Vertrauen nachhaltig aufzubauen und zu sichern.

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Methodik

Die Umfrage wurde am 3. April 2025 mit dem Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführt. Befragt wurden 1.001 Personen aus Deutschland, darunter 501 Frauen und 500 Männer. Die Altersstruktur reichte von 16 bis 65 Jahren, mit einem Durchschnittsalter von 41,5 Jahren. Die Erhebung wurde repräsentativ nach Alter und Geschlecht durchgeführt.

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Kai Müller
Autor

Kai ist Junior Communications and Customer Success Manager bei blinq. In seiner Arbeit als PR Freelancer berät er außerdem Startups und Scaleups im B2B- und B2C-Bereich für bessere Pressearbeit.

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